Dienstag, 24.09.2013
Objektübung Firma Scherdel Fridau
FRIDAU - Im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche 2013 fand bei der Firma Scherdel in Fridau eine größere Objektübung statt. Neben der FF Brand-Haingrün, nahmen auch die FF Marktredwitz, FF Lorenzreuth, FF Wölsau und die FF Wölsauerhammer teil.
Ca. 90 Einsatzkräfte waren aufgeboten, um in mehreren Einsatzabschnitten verschiedene Einsatzszenarien zu bewältigen, wobei besonders die Orientierung im Werk aufgrund der umfassenden baulichen Veränderungen der letzten Jahre ein große Rolle spielte. Ein aktueller Feuerwehrplan, wie er auch für dieses Objekt vorliegt, ist hier Einsatz entscheidend.
Durch die Leitstelle HochFranken wurden die alarmierten Einheiten per Funk von einem Betriebsunfall im Altbau, wobei ein Gefahrstoff austrat, und von einer Verpuffung in der Montagehalle, in deren Folge vermutlich eine Hochregal eingestürzt war, in Kenntnis gesetzt. Angaben zu Betroffenen lagen zunächst nicht vor. Vor Ort stellte sich heraus, dass in einem benachbarten Betriebsteil zusätzlich ein Brandmelder ausgelöst hatte.
Die anrückenden Einheiten sammelten sich zunächst im neuen Bereitstellungsraum Schillerstraße, nur die Führungsfahrzeuge fuhren an die Einsatzstelle. Die zwischenzeitlich durchgeführte, erste grobe Erkundung durch Einsatzleiter KDT Wieland Schletz hatte ergeben, dass zunächst drei Einsatzabschnitte zu bilden waren. Weitere Erkundungsmaßnahmen waren erforderlich, außerdem musste noch die Vollzähligkeit der Belegschaft überprüft werden.
Der LZ Marktredwitz erhielt, mit SBM Heinz Jahreis als Abschnittsleiter, den Abschnitt 1 - Betriebsunfall. Hier kamen HLF, LF 8, DLK und ELW der FF Marktredwitz zum Einsatz. Insgesamt 3 Atemschutztrupps waren eingesetzt, es galt hier zunächst den Gefahrstoff eindeutig zu identifizieren, zu binden und eine Person aus dem Gefahrenbereich zu retten. Eine weitere Person, deren Fluchtweg abgeschnitten war, musste aus dem 2. OG mit der Drehleiter gerettet werden.
Die FF Brand-Haingrün (LF 8/6, KdoW mit TSA) und FF Wölsauerhammer (TSF, MZF) erhielten den Abschnitt 2 - Verpuffung. Als Abschnittsleiter wurde stellv. KDT Martin Tröger eingesetzt. Zwei Atemschutztrupps durchkämmten den Bereich. Sie konnten je eine Person in Sicherheit bringen und die Gaszufuhr zur Halle unterbrechen. Die Personenrettung in diesem Bereich war knifflig, da der Regaleinsturz durch zwei umgeworfene Stapel Paletten sehr realistisch dargestellt war.
Die FF Lorenzreuth (LF 8, MZF) unter der Leitung von KDT Matthias Heißinger erhielt den Auftrag, den Bereich des ausgelösten Brandmelders zu erkunden. Dies erwies sich jedoch als Fehlalarm, der durch die "Verpuffung" ausgelöst worden sein könnte. Die FF Lorenzreuth unterstützte im weiteren Einsatzverlauf die FF Marktredwitz mit Atemschutzgeräteträgern beim Absuchen der Räume im Altbau von der gegenüber liegenden Seite.
Nachdem gesicherte Erkundungsergebnisse aus den Abschnitten vorlagen, entschloss sich die Einsatzleitung, zusätzlich zur Löschwasserversorgung am Objekt, eine Wasserförderung über lange Schlauchstrecken errichten zu lassen.
Dieser 3. Abschnitt wurde von der FF Wölsau übernommen. Als Abschnittsleiter fungierte hier KDT Norbert Feist. Unterstützt vom Gerätewagen der FF Brand-Haingrün wurde in kurzer Zeit eine ca. 500m lange Förderleitung von der gegenüber der Volksschule liegenden Wasserentnahme zum Brandobjekt verlegt. Die momentane Straßenbausituation in diesem Bereich erleichterte dies nicht unbedingt.
Bei der anschließenden Übungsbesprechung, zu der die Firma Scherdel eine Brotzeit spendiert hatte, konnten sowohl die Führungskräfte der Feuerwehren, als auch Werksleiter Holger Jarsch einen erfolgreichen Übungsablauf feststellen. Besonders hob Herr Jarsch das ruhige und besonnene Arbeiten der Einsatzkräfte hervor. Er regte an, die Übung in einem Turnus von zwei bis drei Jahren zu wiederholen.
KDT Wieland Schletz dankte allen Kameradinnen und Kameraden für die Teilnahme und der Firma Scherdel, im Namen aller Beteiligten, für die Übungsmöglichkeit sowie den Imbiss.