Dienstag, 04.11.2014
Unterricht: Längerfristiger Stromausfall
MARKTREDWITZ - KBM Wieland Schletz hielt einen Unterricht zum Thema längerfristiger Stromausfall. Er informierte über Auswirkungen und Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr. Ein langanhaltender und
flächendeckender Stromausfall kann einer nationalen Katastrophe gleich kommen.
Ursachen für einen Blackout können in Naturereignissen, technischem und menschlichem Versagen, vorsätzlichen Handlungen und Netzüberlastungen liegen. Es muss davon
ausgegangen werden, dass eine Hilfe aus Nachbarbereichen nicht stattfinden kann, da alle verfügbaren Ressourcen im jeweiligen Bereich benötigt werden. Dies bedeutet, dass Behörden, Betriebe
und Kommunen mit eigenen Mitteln auskommen müssen. Dies bedürfte allerdings intensiver Vorsorge.
Ein langanhaltender Stromausfall betrifft alle Bereiche des täglichen Lebens.
Einige Beispiele:
- Ausfall von Heizungen, Klímaanlagen, Beleuchtung, Aufzügen
- Ausfall der Treibstoffversorgung, Geldautomaten, Einschränkung Lebensmittelversorgung
- keine Müllabfuhr, Probleme im Bestattungswesen, keine Zahlungs- und Kassensysteme
- Ausfall Mobilfunk, Telefon, Internet
- Versorgung im Gesundheitswesen: medizinische Geräte, Klimaanlagen, Heizungen
- Ausfall der Wasserversorgung, da die Pumpen nicht mehr funktionieren
- Ausfall der Abwasserentsorgung aus dem gleichen Grund
- Landwirtschaft: Kein automatisiertes Melken von Kühen, keine Kühlung
- Stillstand in Betrieben, keine Fahrten mit Bussen oder Bahn möglich
Andererseits ist mit einem erhöhten Einsatzaufkommen der Feuerwehren zu rechnen, beispielsweise durch Behelfsmöglichkeiten bei Beheizung- oder Beleuchtung (z.B.
Kerzen, Kochen).
Wieland Schletz zeigte denkbare Gefahrenabwehrstufen und Maßnahmen von Feuerwehren auf. Auch hier ist mit Einschränkungen zu rechnen bei der Alarmierung, beim Funk, bei der
Treibstoffversorgung. Andererseits wird eine permanente Einsatzbereitschaft herzustellen sein. Für Einsatzkräfte wären Vorkehrungen zu treffen für Wasser-, Abwasser-, Strom- und
Treibstoffversorgung. Verpflegung muss gewährleistet werden. Die Befehls- und Kommandostruktur muss funktionsfähig bleiben.
Die Feuerwehrhäuser werden wahrscheinlich Anlaufpunkt für die Bevölkerung werden für Notrufe, Informations- und Hilfeersuchen. Hierzu wären aber zusätzliche Ausstattungen
erforderlich, um hauptsächlich die Stromversorgung aufrecht erhalten zu können.
Es war ein interessanter Vortrag, der allerdings hauptsächlich Probleme und nur zu einem geringen Teil Lösungen aufzeigen konnte.
Bericht und Bild: FF MAK