ORGANISATION EINSATZSTELLE

An der Einsatzstelle kann eine gute (Selbst-)Organisation einsatzentscheidend sein. Besonders für das geordnete Zusammenarbeiten mehrerer Feuerwehren ist eine einheitliche Organisations- und Führungsstruktur zwingend erforderlich.

Die Einsatzleitung legt das Bayerische Feuerwehrgesetz (BayFwG) in Artikel 18 fest:

Kommandant
Kommandant

Der Kommandant* des Schadensortes hat grundsätzlich zunächst die Einsatzleitung. Hierbei ist es völlig unerheblich, ob es sich um eine kleine Löschgruppe mit Tragkraftspritzenanhänger oder um eine große, gut ausgerüstete Stützpunktwehr handelt. Nach Lage, kann die Einsatzleitung aber auch von anderen, i.d.R. später eintreffenden, "Besonderen Führungsdienstgraden der Feuerwehr" übernommen bzw. vom Kommandanten abgegeben werden.

*Sollte der nicht da sein: Stellvertretender Kommandant, dann höchster anwesender Dienstgrad (bei gleichem Dienstgrad entscheidet das Dienstalter).

Den Helmstreifen hat übrigens nur der Kommandant, der Stellvertreter wird nicht besonders gekennzeichnet. Die Qualifikation ist bei beiden aber die Gleiche!

Für die Kennzeichnung von Funktionen an Einsatzstellen haben sich mittlerweile farbige Funktionswesten bzw. -überwürfe bewährt. Die früher gebräuchlichen "veränderlichen Funktionskennzeichnungen" mit Gummibändern am Helm sind heute kaum mehr gebräuchlich.

Der Einsatzleiter trägt die gelbe Funktions- weste "Einsatzleiter Feuerwehr".

 

Hierbei ist es wie gesagt unerheblich, ob es sich um den Kommandanten, dessen Stellvertreter oder einen Führungsdienstgrad handelt. Auch ein einfacher Mannschaftsdienstgrad kann theoretisch Einsatzleiter sein.

Bei anspruchsvolleren Einsätzen werden von der ILS automatisch die örtlich zuständigen Besonderen Führungsdienstgrade der Feuerwehr mitalarmiert. Diese entscheiden dann anhand des Alarmstichwortes oder des ersten Lageberichts, ob sie anfahren oder nicht.

Nun gibt´s ja an einer Einsatzstelle nicht nur den Einsatzleiter, sondern auch mehrere Feuerwehrleute, oftmals auch von anderen Feuerwehren und mehrere Fahrzeuge.

Mehrere Fahrzeuge einer Feuerwehr werden als Zug an der Einsatzstelle erscheinen, wenn die Wehr über entsprechende Fahrzeuge und das erforderliche Personal verfügt, z.B. Feuerwehr Marktredwitz.

Der Zugführer trägt eine rote Funktions- weste.

In der Regel wird ein Zug einen eigenen Einsatzabschnitt bekommen. Der Gruppen- führer zbV aus dem Zugtrupp übernimmt dann die Führung des Löschzuges (rote Weste), der bisherige Zugführer übernimmt die weiße Weste des Abschnittsleiters.

Der Abschnittsleiter trägt eine weiße Funktionsweste. An großen Einsatzstellen kann es mehrere Abschnittsleiter geben. So kann z. B. ein landwirtschaftliches Anwesen in die Abschnitte "Wasserförderung", "Tierrettung" und "Brandbekämpfung" aufgeteilt werden. Hierarchisch steht der Abschnittsleiter über dem Zugführer, er ist direkt dem Einsatzleiter unterstellt.

Jedes Fahrzeug hat einen Fahrzeugführer, gemeint ist jedoch nicht der Maschinist der es fährt, sondern der Führer der Einheit die mit diesem Fahrzeug anrückt. Das kann ein selbständiger Trupp, eine Staffel oder ein Gruppe sein.

Der Gruppen- oder Staffelführer trägt die blaue Funktionsweste.

 

Im Idealfall steht vorne und hinten auf der Weste der Funkrufname des jeweiligen Fahrzeugs. Eine blaue Weste mit der Aufschrift Gruppenführer hilft zwar, man kann den Träger aber keinem Fahrzeug (und damit keiner taktischen Einheit) zuordnen.

Bei Einsätzen unter Atemschutz ist eine weitere wichtige Funktion erforderlich. Jeder Atemschutzeinsatz erfordert nach der FwDV 7 eine Atemschutzüberwachung.

Der Atemschutzüberwacher trägt eine weiße Weste mit schwarzen Karos. Er ist für den/die eingesetzten Atemschutztrupps verantwortlich, überwacht deren (Rest-) Einsatzzeit, fragt Flaschendrücke ab und gibt im Bedarfsfall das Kommando zum Rückzug. Er ist für die Dokumentation des Atemschutz- einsatzes verantwortlich. Alle Trupps haben sich deshalb bei ihm zu Einsatzbeginn an- und nach Einsatzende abzumelden.

Bei besonders schwer einzuschätzenden (z. B. Gefahrgutunfall, Gebäudeeinsturz) oder belastenden Einsätzen (z. B. Verkehrsunfall mit Toten) kann entsprechendes Fachpersonal der Einsatzleitung unterstützend zur Seite stehen.

Der Fachberater trägt eine grüne Funktionsweste. Die Funktionen sind vielfältig. Es kann z. B. Notfallseelsorger, Fachberater Bau oder Chemie, Presse- betreuung oder Einsatzdokumentation geben. Der Fachberater kann von der ILS alarmiert werden (Bau, Chemie, Notfallseelsorger) oder vor Ort bestimmt werden (Presse, Dokumentation)

Bei Einsätzen im Straßenverkehr verwenden wir, besonders nachts, die gute alte orange Warnweste. Unsere Feuerwehr-schutzanzüge sind zwar warnwestenbefreit, jedoch hat der deutsche Autofahrer in den letzten 50 Jahren gelernt, dass ein sich bewegendes, oranges Rechteck in einer Höhe von ca. 1,50 m meistens ein Mensch ist. Bisher hat´s geholfen.

Und nun der Grund, warum unsere Feuerwehrwarn-westen noch immer orange sind: Nach EN sind auch gelbe Warnwesten zulässig, nur dann finden wir unseren Einsatzleiter nicht mehr!

FRÜHER:

Das Feuerwehrwesen in Bayern kennt auch noch die Kennzeichnung "veränderlicher Funktionen an Einsatzstellen" mittels Gummibändern am Helm.

Unten: Neue Kennzeichnung mit Funktionswesten bzw. -überwürfen.

Alte und neue Kennzeichnungen stehen untereinander.

Wissen Sie jetzt, warum wir heute

die farbigen Westen bzw. Überwürfe einsetzen?

 

Oder versuchen Sie doch mal unter 80 Feuerwehrleuten, nachts auf 30 m Entfernung, den Einsatzleiter zu finden, wenn der "nur" ein rotes Gummiband am Helm trägt.

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