Einsatzbericht Nr. | 15- 2013 |
Datum | Montag, 05.08.2013 |
Alarm Beginn |
15:59 Uhr |
Einsatzstichwort |
B3 Person; erhöht auf B4 |
Wohnhausbrand; Person in Gefahr |
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Einsatzort |
MAK, Ludwig-Thoma-Straße |
Ausgerückt |
Brand 47/1 Brand 50/1 Haingrün 10/1 mit TSA |
Eigene Kräfte |
16 |
Eingerückt | 17:10 Uhr |
Einsatzende | 17:30 Uhr |
MARKTREDWITZ - Aus bislang ungeklärter Ursache war in einer Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in Marktredwitz ein Brand ausgebrochen. Ein Nachbar hatte die Rauchentwicklung aus dem Dachgeschoss bemerkt und einen Notruf abgesetzt.
Erstalarmiert waren die Feuerwehren Marktredwitz und Lorenzreuth, Brand-Haingrün und Wölsauerhammer wurden nachalarmiert. Im Einsatz waren mehrere Atemschutztrupps. Eine Person konnte buchstäblich im letzten Moment aus der Wohnung gerettet werden. Insgesamt zwei Personen mussten rettungsdienstlich versorgt werden.
Der Brand war schnell unter Kontrolle, die Wohnung erlitt trotzdem einen Totalschaden. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Von Matthias Bäumler
Marktredwitz - Die Atemschutzträger der Marktredwitzer Feuerwehr haben am gestrigen Nachmittag womöglich einem 31 Jahre alten Marktredwitzer das Leben gerettet. Die Retter haben den Mann beim Einsatz in einer brennenden Dachgeschosswohnung in der Ludwig-Thoma-Straße gefunden und sofort nach draußen gebracht. Der Notarzt, der zusammen mit den Mitarbeitern des Roten Kreuzes innerhalb von Minuten am Brandort war, kümmerte sich um den Verletzten, der ebenso wie seine eine Etage darunter wohnende 76 Jahre alte Großmutter in das Klinikum Fichtelgebirge gebracht wurde.
Die Ursache des Brandes war gestern bei Redaktionsschluss noch nicht klar. Laut Stadtbrandinspektor Harald Fleck ist das Feuer vermutlich in der Küche im rückwärtigen Bereich des Hauses ausgebrochen. Die genaue Schadenshöhe ist bislang nicht bekannt. "Aber die Dachgeschosswohnung ist komplett verkohlt", sagt Fleck.
Etwa zeitgleich haben zwei Polizeibeamte, die in dem Viertel auf Streifenfahrt unterwegs waren, und ein Anwohner gegen 15.50 Uhr Rauch aus dem Haus steigen sehen und die Feuerwehr verständigt. Mit 15 Fahrzeugen rückten die Wehren aus Marktredwitz, Brand, Lorenzreuth und Wölsauerhammer an. Die Atemschutzträger arbeiteten sich sogleich zu der verqualmten Wohnung vor und entdeckten den Verletzten. Innerhalb von Minuten hatten die übrigen Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle und verhinderten so ein Übergreifen auf die übrigen Wohnungen in dem Gebäude.
Zunächst nichts mitbekommen von der Aufregung hat ein Mann, der eine Nachbarwohnung in dem Doppelhaus renovierte. "Eine Frau hat mir zugerufen, dass aus dem Haus Rauch aufsteigt. Ich dachte erst, was die wohl sieht, da kamen auch schon die Feuerwehrautos." Die Polizei hat den Handwerker anschließend sofort aus der Gefahrenzone gebracht.
Nach dem Rettungseinsatz, der eine gute Stunde dauerte, war der Mann nachdenklich. "Jetzt habe ich das Haus von oben bis unten komplett renoviert. Und dann brennt es im Nachbargebäude. Ich hoffe nur, dass der Wasserschaden nicht zu hoch ist. Das ist schon bitter."
Laut eines Polizisten hat die Rettungskette bei dem Einsatz vorbildlich funktioniert. Kaum fünf Minuten nach der Alarmierung seien die ersten Feuerwehrautos eingetroffen. Auch die große Drehleiter der Marktredwitzer Feuerwehr war vor Ort. Dass das schnelle Eingreifen bitter nötig war, stellte Stadtbrandinspektor Fleck fest. "Wenn sich Menschen in brennenden Wohnungen befinden, zählen nicht Minuten, sondern Sekunden. Augenblicke können entscheidend sein, ob eine Rauchvergiftung glimpflich endet oder lebensbedrohlich wird."
Viele Passanten sahen den Rettungskräften entsetzt bei der Arbeit zu und diskutierten das Geschehen. Zu Behinderungen ist es in der engen Straße durch die Schaulustigen nicht gekommen. Im Gegenteil: Einige Anwohner versorgten die bei 25 Grad Außentemperatur in ihren Einsatzanzügen heftig schwitzenden Feuerwehrmänner und -frauen mit Mineralwasser und sorgten für ein wenig Abkühlung.
Ob die Brandfahnder der Kriminalpolizei die Ermittlung aufnehmen, war am gestrigen Abend noch nicht zu erfahren. Wahrscheinlich ist es durchaus, da von Amts wegen die Spezialisten der Polizei hinzugezogen werden, wenn die Schadenshöhe des Brandes mehr als 50 000 Euro beträgt. Dies dürfte in diesem Fall durchaus der Fall sein.
Stadtbrandinspektor Harald Fleck