Einsatzbericht Nr. | 24 - 2013 |
Datum | Freitag, 20.12.2013 |
Alarm Beginn |
9:11 Uhr |
Einsatzstichwort |
THL Chemie |
Gefahrstoffaustritt > 10 Liter | |
Einsatzort |
B 303, Parkplatz Seußen |
Ausgerückt |
Brand 47/1 Haingrün 10/1 |
Eigene Kräfte |
7 |
Eingerückt | 10:44 Uhr |
Einsatzende | 11:00 Uhr |
Im Bereich eines parkenden Lkw wurde von einer Polizeistreife ein stechender Geruch wahrgenommen. Auch eine große Lache mit Schlieren sah man auf dem Parkplatz an der B 303. Anhand der Gefahrgutkennzeichnung stellte man fest, dass der Tanklastzug Ethylacrylat geladen hatte.
Der schlafende Fahrer wurde von einem Atemschutztrupp geweckt und von seinem Fahrzeug weggebracht. Anschließend erkundete ein weiterer Trupp mit Chemikalienschutzanzügen das Fahrzeug und die Umgebung. Messungen brachten kein Ergebnis. Die B 303 wurde vorsorglich in diesem Abschnitt gesperrt. Nach einem Telefonat beim Absender in Sokolov, Tschechien, wurden weitere Infomationen per Fax übermittelt.
Ein Gefahrguttrupp der Polizei überprüfte den Lkw. Nachdem kein Gefahrstoffaustritt am Fahrzeug feststellbar war, konnte der Einsatz beendet werden. Mit im Einsatz waren FF Arzberg und FF Wölsauerhammer, die mit Chemikalienschutzträgern unterstützten, FF Brand-Haingrün baute einen Notdekonplatz auf. FF Lorenzreuth sperrte zusammen mit der FF Seußen die Bundesstraße. Die UG-ÖEL Marktleuthen unterstützte die Einsatzleitung und hielt mit der ILS Hochfranken Kontakt.
Ethylacrylat, UN 1917, Gefahrnummer 339, ist eine leichtentzündliche und flüchtige Flüssigkeit mit unangenehm stechendem Geruch. Es ist gefährlich für Haut, Augen und Atemwege, kann spontan zu einer heftigen Reaktion führen, entwickelt gefährliche Dämpfe, hat einen Flammpunkt unter 23°C und ist nicht oder nur teilweise mischbar mit Wasser sowie leichter als Wasser. Die Hitzeeinwirkung auf Behälter führt zu Druckanstieg mit Berstgefahr und nachfolgender Explosion. Einwirkung von Wärme, Licht, Erschütterung oder Kontakt mit anderen Chemikalien führt zu plötzlichem Druckanstieg oder Selbstentzündung. Kann mit Luft explosionsfähige Gemische bilden. Entwickelt giftige und reizende Dämpfe bei starker Erwärmung oder Brand. Die Dämpfe können unsichtbar sein und sind schwerer als Luft. Sie breiten sich am Boden aus und können in Kanalisation und Kellerräume eindringen.
Bericht FF Marktredwitz
Fotos FF Marktredwitz