Der Einsatz zog sich für uns über die ganze Nacht bis in den späten Vormittag hin.
Die Einsatztaktik musste mehrmals geändert werden. Am Vormittag wurden die Einsatzkräfte dann durch andere Feuerwehren abgelöst, welche Nachlöscharbeiten durchführen.
Anschließend galt es Gerätschaften zu tauschen, reinigen und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen. (Unten siehe detaillierter Bericht Kreisverband
Wunsiedel)
Bericht KFV Wunsiedel:
***𝙂𝙍𝙊𝙎𝙎𝘽𝙍𝘼𝙉𝘿 𝙄𝙉 𝙀𝙇𝙄𝙎𝙀𝙉𝙁𝙀𝙇𝙎 (𝘽6)***
ARZBERG/ELISENFELS. Zu einem der größten Brandeinsätze der letzten Jahre mussten heute Nacht um 00:10 Uhr zahlreiche Einsatzkräfte aus dem Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge sowie dem
Nachbarlandkreis Tirschenreuth ausrücken.
In einem langgezogenen Industriekomplex war aus noch ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Innerhalb kürzester Zeit griff dieses auf das Dachgeschoss des Objekts über. Schon während der
Anfahrt wurde aufgrund des weithin sichtbaren Feuerscheins und der örtlichen Gegebenheiten (enge Zufahrt ins Röslautal und sehr eingeschränkte Platzverhältnisse vor dem langen Industriebau)
die Alarmstufe von B4 auf B6 erhöht.
Die Einsatzleitung bildete vier Abschnitte (Nord, West, Ost und Atemschutzsammelstelle). Die Wasserversorgung wurde sowohl über die Hydrantenleitung als auch über die Röslau sichergestellt.
Die große Anzahl an Atemschutzgeräteträgern, die zur Brandbekämpfung im Innen- und Außenangriff eingesetzt werden musste, veranlasste die Einsatzleitung im weiteren Verlauf zu zusätzlichen
Nachalarmierungen.
Nachdem der Brand bereits unter Kontrolle schien, loderten im nächsten Moment aus dem Dachgeschoss des angebauten Gebäudes innerhalb kürzester Zeit meterhohe Flammen. Die vor Ort befindlichen
Drehleitern (Waldsassen, Marktredwitz und Wunsiedel) mussten mehrfach umgesetzt werden, um der Lage Herr zu werden. Drei Meter von der Hausfassade entfernt befand sich zudem ein
Flüssiggastank mit einem Fassungsvolumen von ca. 5 m³. Aufgrund der enormen Brandeinwirkung musste damit gerechnet werden, dass die Giebelseite auf den Tank stürzen könnte. Um einen
Evakuierungsradius festlegen zu können, wurde auch Kontakt zu TUIS (Transport-Unfall-Informationssystem der chemischen Werkfeuerwehren) aufgenommen. Nach erfolgter Einschätzung durch einen
Baufachberater des Technischen Hilfswerks, stellte sich die Gefahr im weiteren Verlauf jedoch als eher gering heraus.
Durch einen massiven Löschangriff konnte der Brandherd nach einiger Zeit unter Kontrolle gebracht werden.
Erst gegen 8 Uhr entließ die Einsatzleitung erste Feuerwehren aus dem Einsatz. Jedoch alarmierte die Integrierte Leitstelle Hochfranken gleichzeitig drei Löschzüge aus dem Bereich Tröstau,
Höchstädt und Selb als Ablösung an den Brandort.
Die Nachlöscharbeiten werden vermutlich noch über den ganzen Tag andauern.
Erfreulicherweise kamen, trotz des enormen Personal- und Materialaufwands, keine Personen zu Schaden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Das Bayerische
Rote Kreuz versorgte die Einsatzkräfte mit Essen sowie warmen und kalten Getränken.
Im Einsatz waren:
FF Seußen, FF Arzberg, FF Röthenbach, FF Schlottenhof, FF Marktredwitz, FF Brand-Haingrün, FF Wölsauerhammer, FF Lorenzreuth, FF Haid, FF Bergnersreuth, FF Kothigenbibersbach, FF Thölau und
FF Pfaffenreuth (Atemschutzsammelstelle), FF Korbersdorf, FF Thiersheim, FF Schirnding, FF Wunsiedel, FF Selb, FF Marktleuthen, FF Großwendern, FF Röslau und FF Waldsassen (Lkr. TIR) sowie
die UG-ÖEL mit KBR, KBI und KBM. Des Weiteren waren das Technische Hilfswerk, der Rettungsdienst sowie die SEG-Verpflegung, UG-SanEL und die Polizei vor Ort.
Ablösung: Löschzüge Selb, Tröstau, Höchstädt und FF Rehau (Lkr. Hof).